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Postelberg

O- Pr
https://de.wikipedia.org/wiki/Postoloprty#/media/Datei:Postoloprty_radnice.JPG
Postelberg
Postoloprty
Nach Wikipedia

ist eine Stadt im Okres Louny (Bezirk Laun) im Nordwesten von Tschechien.

Geographische Lage

Die Stadt liegt im Nordwesten Böhmens, sieben Kilometer westlich der Stadt Louny (Laun).
Geschichte
Der Ort wurde erstmals in der Chronica Boemorum des Cosmas von Prag als Dorf neben dem Benediktinerkloster der Jungfrau Maria erwähnt.
Auch die etwa 600 m südwestlich vom Ort an der Eger liegende slawische Burgstätte Draguš, die von den Přemysliden auf einem von ihnen eroberten Gebiet des Stammes der Lutschanen errichtet wurde, wird bei Cosmas erwähnt.
Das Kloster, dessen Stifter und Gründungsdatum (vor 1119) nicht genau bekannt sind, erhielt später die Bezeichnung Porta Apostolorum. Von diesem Klosternamen soll die Ortsbezeichnung durch Verballhornung entstanden sein. Das Kloster wurde im Mai 1420 zusammen mit einer reichen Bibliothek, die wertvolle Handschriften enthielt, von den Hussiten niedergebrannt und nicht wieder aufgebaut. Der Klosterbesitz und die Herrschaft wurden durch König Georg von Podiebrad 1454 seinen Söhnen übertragen, von denen es 1480 durch die Freiherrn von Weitmühl erworben wurde. Sebastian von Weitmühl setzte sich dafür ein, dass Postelberg vom König Ladislaus II. den Status einer Untertanenstadt verliehen bekam.
Unter Ferdinand von Schwarzenberg, dem die Herrschaft seit 1692 gehörte, entwickelte sich Postelberg zu einem Mittelpunkt der umfangreichen Besitzungen, die 1846 11.500 ha umfassten. Sie verblieben bis zur Enteignung 1945 im Besitz der Familie Schwarzenberg.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Postelberg der neu gegründeten Tschechoslowakei zugeschlagen. 1930 hatte Postelberg 3300 Einwohner, die meist deutschstämmig waren.[3] Nach dem Münchner Abkommen kam Postelberg 1938 zum Deutschen Reich und gehörte bis 1945 zum Landkreis Saaz, Regierungsbezirk Eger, im Reichsgau Sudetenland.[4] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Postelberg von der Tschechoslowakei übernommen. Die deutschen Einwohner wurden bis 1946 größtenteils enteignet und vertrieben.
Postelberg hat zusammen mit der Stadt Brünn den höchsten Verlust an deutschen Menschenleben bei der Vertreibung zu beklagen.[5] Gemäß dem Beneš-Dekret 108 vom 25. Oktober 1945 wurde das Vermögen der deutschen Einwohner konfisziert und unter staatliche Verwaltung gestellt.

Massaker

Nachdem die seit 8. Mai anwesenden sowjetischen Truppen abgezogen waren, wurden bei einem Pogrom zwischen dem 3. und 7. Juni 1945 auf dem Kasernengelände mindestens 763 deutsche Männer und Jungen im Alter von 12 bis über 60 Jahre gefoltert und erschossen. Sie stammten – jedenfalls überwiegend – aus der Nachbarstadt Saaz (Žatec) und waren am 3. Juni auf einem Todesmarsch hierher getrieben worden.[6][7] Das von der Ersten Tschechoslowakischen Division unter General Oldřich Španiel verübte Massaker wurde 1947 von einer Untersuchungskommission des Parlaments behandelt, die die Exhumierung und Verbrennung der Ermordeten empfahl.[8] Das Beneš-Dekret 115/46 erklärte Handlungen wie dieses Massaker bis 28. Oktober 1945 im Kampfe zur Wiedergewinnung der Freiheit, … oder die eine gerechte Vergeltung für Taten der Okkupanten oder ihrer Helfershelfer zum Ziel hatte(n), … für nicht widerrechtlich.
Im November 2009 beschloss der Stadtrat von Postoloprty, für die Opfer des Massakers und ähnlicher Vorgänge ein Denkmal zu errichten, das die Inschrift „Allen unschuldigen Opfern der Ereignisse in Postelberg von Mai und Juni 1945“ tragen soll.[9] Eine Gedenktafel mit diesem Text wurde am 3. Juni 2010 auf dem Friedhof von Postoloprty enthüllt.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Postoloprty_fara.JPG
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Postelberg-Blick.jpg
https://de.wikipedia.org/wiki/Postoloprty#/media/Datei:Postoloprty_kasernen1.jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Postoloprty_kostel_Nanebevzeti.JPG
 
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