Eisenstein - Das Sudetenland- Unsere Städte

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Eisenstein

Bu- Eg


Eisenstein
(Zelezná Ruda)
nach Wikipedia

Die Stadt Markt Eisenstein befindet sich im Biosphärenreservat Šumava und ist eines der sportlichen und touristischen Zentren des Fremdenverkehrs des Böhmerwalds. Sie liegt im engeren Umkreis des zweieinhalb Kilometer entfernten Ortes Bayerisch Eisenstein auf der anderen Seite der Grenze zwischen Tschechien und Bayern.

Geschichte

Unter Přemysl Otakar II. entstand im 13. Jahrhundert ein Handelsweg, der von

der Donau in Niederbayern aus über Regen, Zwiesel und Strážov (Drosau) nach Klatovy (Klattau) durch das Künische Gebirge führte. Nachdem vor allem am Špičák (Spitzberg) Vorkommen von Eisenerz entdeckt wurden, entstand zu Beginn des 16. Jahrhunderts im Tal des

Großen Regen Markt Eisenstein als Ansiedlung von Bergleuten. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts waren die Erzlagerstätten ausgebeutet, der Abbau von Eisenerz lohnte sich nicht mehr. Im Jahr 1624, nach Beginn des Dreißigjährigen Krieges,

erlangte der Inhaber der Herrschaft Železná Ruda/Eisenstein, Wolf Heinrich von Notthafft, die Erlaubnis, Glas zu produzieren und zu exportieren. Eisenstein erhielt das Marktrecht. Im Laufe der Zeit entstanden bis ins 19. Jahrhundert hinein in Železná Ruda und Umgebung zahlreiche Glashütten.
Ende des 19. Jahrhunderts nahm in Eisenstein als neue Erwerbsquelle der Tourismus seinen Aufschwung. Aufgrund des Münchner Abkommens gehörte Markt Eisenstein von 1938 bis 1945 zum Landkreis Markt Eisenstein im Regierungsbezirk Niederbayern und Oberpfalz. Die deutschen Einwohner der Stadt wurden 1945 auf Grund der Beneš-Dekrete aus der Tschechoslowakei vertrieben. Železná Ruda lag von 1948 bis 1989 im militärischen Sperrgebiet zur Bundesrepublik Deutschland. Durch die Samtene Revolution Ende 1989 und die Bildung des Nachfolgestaates kam es im Juni 1991 zur visumfreien Grenzöffnung über den Bahnhof Bayerisch Eisenstein (Železná Ruda-Alžbětín) über Bayerisch Eisenstein nach Süddeutschland.
Der deutsche Name Markt Eisenstein entstammt einer Urkunde, in der das Marktrecht (deshalb Markt im Namen) verzeichnet war. Der zweite Namensbestandteil kommt von der Eisenhütte, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts hier entstand. Im 17. Jahrhundert wurde die Eisenhütte in eine Glashütte umgewandelt.

Sehenswürdigkeiten


Wahrzeichen des Ortes ist die barocke Pfarrkirche Mariä Hilf vom Stern mit Zwiebelkuppel und Zwiebelturm. Sie wurde in den Jahren 1729-33 unter dem Grafen Wolf Heinrich von Nothafft, dem damaligen Besitzer der hiesigen Herrschaft, errichtet. Den Grundriss der Kirche bildet ein Hexagramm. Der Glockenturm wurde erst 1777 erbaut, in seiner Formensprache mit der des ganzen Gebäudes korrespondierend. Im Zentrum des barocken Hochaltars steht eine 1854 gefertigte Kopie des Gnadenbildes Maria Hilf, dessen Original Lucas Cranach der Ältere für das Kapuzinerkloster in Innsbruck geschaffen hat, flankiert von vollplastisch in Lindenholz geschnitzten und gefassten überlebensgroßen Skulpturen der Nebenpatrone der Pfarrkirche, des heiligen Kaisers Heinrich II. zur einen Seite und dessen Gemahlin Kunigunde zur anderen Seite. Im Auszug des Altares befindet sich ein Bildnis der heiligen Dreifaltigkeit. Das Altarkreuz ist eine seltene Arbeit aus geschliffenem, graviertem Rubinglas aus dem Spätbarock, gefertigt in einer der hier einstmals zahlreichen Glashütten.
Erwähnenswert sind auch einige stattliche Villen. In der Stadt und im Umkreis gibt es noch einige Kapellen, wie z. B. von der hl. Barbara und der hl. Anna, sowie einen Kreuzweg.
Unweit liegen die Seen Černé (Schwarzer See) und Čertovo jezero (Teufelssee). Hier erhebt sich auch der 1202 m hohe Gipfel des Špičák (Spitzberg), unter dem der Spitzbergtunnel, nach dem Březenský Tunnel zweitlängster Eisenbahntunnel (1747 m) Tschechiens, hindurchführt. An den Hängen des Špičáks befinden sich ein Skigebiet. Sechs Kilometer nördlich der Stadt erhebt sich der Berg Pancíř (Panzer), auf dem sich eine Bergbaude mit Aussichtsturm befindet.




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